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Frauke: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Seufzend liess Frauke sich auf den Klodeckel sinken. So ein Mist. In einer halben Stunde musste sie bei Hugo sein. Und zwar pünktlich auf die Sekunde, sonst müsste sie sein wirres Gejammer ertragen. [[In der Therapie|Schon die kleinste Abweichung des von ihm Geplanten, konnte die reinste Panik auslösen.]] Und jetzt gab es [[Wasser|kein warmes Wasser]]! | + | Seufzend liess Frauke sich auf den Klodeckel sinken. So ein Mist. In einer halben Stunde musste sie bei Hugo sein. Und zwar pünktlich auf die Sekunde, sonst müsste sie sein wirres Gejammer ertragen. [[In der Therapie|Schon die kleinste Abweichung des von ihm Geplanten, konnte die reinste Panik auslösen.]] Und jetzt gab es [[Wasser|kein warmes Wasser]]! Aber ohne Haarewaschen, konnte sie heute nicht aus dem Haus! Unmöglich! Und sich bei null Grad Aussentemperatur eiskaltes Wasser über den Kopf schütten, kam absolut nicht in Frage. Sie stützte den Kopf in die Hände, um einen Moment lang nachzudenken. Sie selbst kannte sich in solchen Dingen überhaupt nicht aus. In diesen Augenblicken wär es doch ganz praktisch, einen "Mann im Haus" zu haben, dachte Frauke und schmunzelte bei dem Gedanken Sabine mit Werkzeuggürtel um die Hüfte und einem Schraubenschlüssel in der Hand am Boiler rumhantieren zu sehen. Nein. Sabines Talente lagen eindeutig woanders. Ausserdemm wollte sie sie auf garkeinen Fall wecken. Sie schlief den Schlaf der Gerechten. Frauke konnte sich nicht daran erinnern, wann Sabine zu ihr ins Bett gekrochen war. Wahrscheinlich so gegen 5 Uhr Morgens. Sind schon beschissene Arbeitszeiten. Es stand ausser Frage. Sie musste wohl runter und bei Mar klingeln. Darum kam sie wohl nicht herum. Leise schlich sie ins Zimmer, bemüht Sabine nicht zu stören, deren Kopf unter einem Berg Kissen vergraben lag, schlüpfte in ihre Jeans und in das erstbeste Hemd, das ihr in die Finger kam. Sabines Hemd. Sie sog einen Augenblick lang den Duft ein, dann stieg sie die Treppe hinunter zu Mars Wohnung. |
Sabine hatte sie schon oft damit aufgezogen, dass sie ihrer Vermieterin diese verstörende Art von Unsicherheit entgegenbrachte. | Sabine hatte sie schon oft damit aufgezogen, dass sie ihrer Vermieterin diese verstörende Art von Unsicherheit entgegenbrachte. | ||
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Vielleicht stehst du ja auf sie? Na? Sehr lustig Sabine. Wirklich. | Vielleicht stehst du ja auf sie? Na? Sehr lustig Sabine. Wirklich. | ||
− | So war es nicht. Obwohl Mar | + | So war es nicht. Obwohl Mar alles andere als hässlich zu war. Im Gegenteil. Ihre graublauen Augen und die aparte Nase waren durchaus als attraktiv zu bezeichnen. Lange Haare waren auch klasse. Und Frauke hatte selten eine Frau gesehen, deren Haarlänge die von Mar übertraf. |
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+ | Mar war nicht unanziehend. Sie war Frauke einfach unheimlich. Oft hatte sie sich schon gefragt, womit Mar eigentlich ihre Tage verbrachte. Sie schien ja nicht zu arbeiten. Selten hörte man Musik aus ihrer Wohnung. Nie Stimmen. Nur ab und zu die schnarrenden Anschläge einer elektrischen Schreibmaschine. Und dann die Exkursionen zum Speicher, die Mar regelmässig unternahm. Manchmal schaute Frauke durch den Spion, wenn sie Schritte an ihrer Wohnugstür vorbei gehen hörte. Ihr lief immer ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie Mars entrückten Blick auffing, der ihre Topfpalme streifte. Immer schaute sie diese doofe Palme an. Und ihre Augen waren ganz woanders. Nach innen gekehrt. Oder einfach nur weit weg. Was trieb sie nur da oben? | ||
Frauke war ein wenig mulmig zu Mute, als sie die Türklingel betätigte. Aber was sollte sie machen. Heisses Wasser war unabdingbar. Und Mar war schliesslich nicht nur Vermierterin, sonder auch Hausmeister. Du hast ein Recht hier zu stehen, beruhigte sich Frauke. Stell dich nicht so kindisch an! Mar öffnete die Tür und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. | Frauke war ein wenig mulmig zu Mute, als sie die Türklingel betätigte. Aber was sollte sie machen. Heisses Wasser war unabdingbar. Und Mar war schliesslich nicht nur Vermierterin, sonder auch Hausmeister. Du hast ein Recht hier zu stehen, beruhigte sich Frauke. Stell dich nicht so kindisch an! Mar öffnete die Tür und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. | ||
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Äh, ich hab kein warmes Wasser oben und müssste unbedingt... Naja, meinst du du könntest kurz... Nachsehen? Ich meine... | Äh, ich hab kein warmes Wasser oben und müssste unbedingt... Naja, meinst du du könntest kurz... Nachsehen? Ich meine... | ||
− | Warte. | + | Klar. Warte kurz. |
− | Mein Gott, Frauke! Was war denn das jetzt für ein pubertäres Gestammel gewesen? Aber diese Frau konnte einen schon aus dem Konzept bringen. Rein der Anblick ihres äusserst Bauchfreien Tops, liess | + | Mein Gott, Frauke! Was war denn das jetzt für ein pubertäres Gestammel gewesen? Aber diese Frau konnte einen schon aus dem Konzept bringen. Rein der Anblick ihres äusserst Bauchfreien Tops, liess sie frösteln! Und dieses Flimmer-Ding, dass sie um die Hüften trug. Frauke musste sich zusammenreissen um nicht auf Mars Unterhose zu linsen, die darunter hervorblitzte, als sie mit einem Werkzeugkasten zurückkam. Frauke versuchte ein Lächeln, was ziemlich schief geriet und stieg, Mar voran, die Treppe hinauf. |
Aktuelle Version vom 16. Januar 2009, 10:31 Uhr
Seufzend liess Frauke sich auf den Klodeckel sinken. So ein Mist. In einer halben Stunde musste sie bei Hugo sein. Und zwar pünktlich auf die Sekunde, sonst müsste sie sein wirres Gejammer ertragen. Schon die kleinste Abweichung des von ihm Geplanten, konnte die reinste Panik auslösen. Und jetzt gab es kein warmes Wasser! Aber ohne Haarewaschen, konnte sie heute nicht aus dem Haus! Unmöglich! Und sich bei null Grad Aussentemperatur eiskaltes Wasser über den Kopf schütten, kam absolut nicht in Frage. Sie stützte den Kopf in die Hände, um einen Moment lang nachzudenken. Sie selbst kannte sich in solchen Dingen überhaupt nicht aus. In diesen Augenblicken wär es doch ganz praktisch, einen "Mann im Haus" zu haben, dachte Frauke und schmunzelte bei dem Gedanken Sabine mit Werkzeuggürtel um die Hüfte und einem Schraubenschlüssel in der Hand am Boiler rumhantieren zu sehen. Nein. Sabines Talente lagen eindeutig woanders. Ausserdemm wollte sie sie auf garkeinen Fall wecken. Sie schlief den Schlaf der Gerechten. Frauke konnte sich nicht daran erinnern, wann Sabine zu ihr ins Bett gekrochen war. Wahrscheinlich so gegen 5 Uhr Morgens. Sind schon beschissene Arbeitszeiten. Es stand ausser Frage. Sie musste wohl runter und bei Mar klingeln. Darum kam sie wohl nicht herum. Leise schlich sie ins Zimmer, bemüht Sabine nicht zu stören, deren Kopf unter einem Berg Kissen vergraben lag, schlüpfte in ihre Jeans und in das erstbeste Hemd, das ihr in die Finger kam. Sabines Hemd. Sie sog einen Augenblick lang den Duft ein, dann stieg sie die Treppe hinunter zu Mars Wohnung.
Sabine hatte sie schon oft damit aufgezogen, dass sie ihrer Vermieterin diese verstörende Art von Unsicherheit entgegenbrachte.
Vielleicht stehst du ja auf sie? Na? Sehr lustig Sabine. Wirklich.
So war es nicht. Obwohl Mar alles andere als hässlich zu war. Im Gegenteil. Ihre graublauen Augen und die aparte Nase waren durchaus als attraktiv zu bezeichnen. Lange Haare waren auch klasse. Und Frauke hatte selten eine Frau gesehen, deren Haarlänge die von Mar übertraf.
Mar war nicht unanziehend. Sie war Frauke einfach unheimlich. Oft hatte sie sich schon gefragt, womit Mar eigentlich ihre Tage verbrachte. Sie schien ja nicht zu arbeiten. Selten hörte man Musik aus ihrer Wohnung. Nie Stimmen. Nur ab und zu die schnarrenden Anschläge einer elektrischen Schreibmaschine. Und dann die Exkursionen zum Speicher, die Mar regelmässig unternahm. Manchmal schaute Frauke durch den Spion, wenn sie Schritte an ihrer Wohnugstür vorbei gehen hörte. Ihr lief immer ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie Mars entrückten Blick auffing, der ihre Topfpalme streifte. Immer schaute sie diese doofe Palme an. Und ihre Augen waren ganz woanders. Nach innen gekehrt. Oder einfach nur weit weg. Was trieb sie nur da oben?
Frauke war ein wenig mulmig zu Mute, als sie die Türklingel betätigte. Aber was sollte sie machen. Heisses Wasser war unabdingbar. Und Mar war schliesslich nicht nur Vermierterin, sonder auch Hausmeister. Du hast ein Recht hier zu stehen, beruhigte sich Frauke. Stell dich nicht so kindisch an! Mar öffnete die Tür und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
Ja?
Ähm, Hi. Guten Morgen. Ich hab dich doch hoffentlich nicht geweckt, oder?
Nein. Was ist?
Äh, ich hab kein warmes Wasser oben und müssste unbedingt... Naja, meinst du du könntest kurz... Nachsehen? Ich meine...
Klar. Warte kurz.
Mein Gott, Frauke! Was war denn das jetzt für ein pubertäres Gestammel gewesen? Aber diese Frau konnte einen schon aus dem Konzept bringen. Rein der Anblick ihres äusserst Bauchfreien Tops, liess sie frösteln! Und dieses Flimmer-Ding, dass sie um die Hüften trug. Frauke musste sich zusammenreissen um nicht auf Mars Unterhose zu linsen, die darunter hervorblitzte, als sie mit einem Werkzeugkasten zurückkam. Frauke versuchte ein Lächeln, was ziemlich schief geriet und stieg, Mar voran, die Treppe hinauf.