Simultan
Barbara im Zentral CDs
Aus Simultan
Barbara war noch nie in diesem Laden gewesen. Sie stellte sich vor das Schaufenster und betrachtete das Ganze von aussen, sehr viele CDs, ganz vorne eine Reihe Beatles, wahrscheinlich aus Anlass des Konzerts. Sie ging durch die Tür und erschrak leicht, da links des Eingangs eine Pappfigur stand, John in Lebensgrösse. Ganz hinten standen zwei Männer, die diskutierten. Französisch, dachte Barbara, verflixt, ihr Französisch war noch dürftiger als ihr Englisch. Sie ging zu den beiden hin und sprach sie an, auf Deutsch erstmal.
„Guten Tag“, sagte sie zu dem Älteren. Der schaute sie nur an und also sprach Barbara weiter: „Mein Name ist Barbara Widmer, ich bin die Präsidentin des Bieler John Lennon Fanclubs. Ich habe gehört, Zentral CDs sei an der Organisation des Konzerts beteiligt?“
„In der Tat, ja“, sagte der Jüngere der beiden. „Ich habe nicht gewusst, dass bereits ein Fanclub besteht, aber das ist gut, sehr gut. Und was führt sie hierher?“
„Nun, ich wollte mich erkundigen, wie ich mich beteiligen könnte.“
„Hm, hm, nur ein Moment.“ Die beiden begannen sich auf Französisch zu unterhalten, Barbara konnte knapp folgen, sie schienen zu überlegen, was noch zu tun war.
„Also erst einmal“, setzte jetzt der Ältere an. „Ich bin Hans Studer und das ist Benoît Duvanel. Es gibt durchaus noch viel zu machen. Plakate sind schon vorhanden, aber müssten noch aufgehängt werden und Flyer müssten noch in Auftrag gegeben und verteilt werden. Das beansprucht alles sehr viel Zeit, wissen Sie, momentan sind wir gerade damit beschäftigt, Yoko Ono davon zu überzeugen, nach Biel zu dem Konzert zu kommen.“
„Yoko Ono?“
„Ja, ja. John wird nur kommen, wenn auch Yoko Ono da sein wird, aber das Ganze ist kompliziert.“
„Warum denn kompliziert?“
„Ach, eine längere Geschichte. Auf jeden Fall ist Yoko Ono so wütend auf John, dass es viel Zeit in Anspruch nimmt, sie zu bewegen, hierher zu kommen, aber das ist was anderes. Sie wären also interessiert, uns bei diesem oder jenem unter die Arme zu greifen?“
„Unbedingt. Sind denn auch T-Shirts in Planung?“
„Nein, bis jetzt nicht, aber das ist gut, Sie haben Ideen. Legen Sie einfach los, wenn Sie uns eine Abrechnung vorlegen, kümmern wir uns auch um das Geld, daran soll’s nicht scheitern.“