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Volodymyr liebt Spätdienst / L'admirant de l'équipe du soir

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Version vom 28. Oktober 2011, 09:14 Uhr von Donatb (Diskussion | Beiträge)

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Freitag 21. Oktober - Jagodin

Volodymyr brummte zufrieden. Schön bei Sonne aufzustehen. Nur sie lockte ihn unter den 3 Wolldecken hervor. Und ein bisschen der Duft des frisch zubereiteten Kwas. Seine Frau war ein Goldschatz. Sie wusste, das würde ihm den schweren Kopf tilgen.
"Morgen Yulia...frischer Kwas. Bist ein Schatz."
"Nicht so viel Wodka trinken sollst du, Volo!"
Volodymyr liebte Kwas frisch gebraut, noch ungegährt. Das ersetzt jedes Früstück!
Und Volodymyr liebte Spätdienst - nicht wegen der Arbeit in der Nacht, sondern, weil er dann den ganzen Tag in seinem Haus, in seinem Dorf verbingen konnte; gemütlich, an seinem Holzkohlenofen oder an demjenigen von Kollegen sitzen.
Er spritzte sich eine Hand voll eiskaltes Wasser ins Gesicht, wusch sich mit einem Lappen unter den Achseln und setzte sich vor den Kohleofen. Die Kehle war rau - der viele Rauch, der Feierabendwodka: "Ja, ja Yulia. Schön haben wir es hier. Nicht?"
"Volo. Rasier dich erst mal. Und wir brauchen Steinkohle. Die holst du mir heute noch!"
Volodymyr schaltete das Radio ein und las die Message auf seinem Handy. So, so - heute gibts grosses Reiseaufkommen. Alles klar. Volodymyr suchte mit seinen grossen Finger die zwei richtigen Taste und antwortete mit dem verlangten OK."

"Ja, ja Yulia. Ich geh ja schon." Volvodymyr stieg in seinen wiessen Lada und fuhr zu Bodhan.
"Tee oder Wodka?" Die beiden Männer setzten sich vor Bodhans Kohleofen. Bodhan war der Kohlehändler der Umgebung und ein guter Freund. Über Bodhan wurde gerne gespottet, er sei der einzige Neger im Dorf. Er war fast so schwarz, wie die Kohle, die er verkaufte.