Simultan

Ein Tag im Dezember

Aus Simultan

Version vom 7. Dezember 2007, 09:54 Uhr von KatharinaW (Diskussion | Beiträge)

Am 7. Dezember, 2007 wachte Nadine erst sehr spät und schwer verkatert auf. Das Datum ist sicher, denn es war der Tag des Konzerts, und eigentlich hatte sie versucht, den ganzen Tag zu verschlafen, erst am 8. wieder aufzuwachen. Es war ein guter Plan gewesen und hätte eigentlich durchführbar sein müssen - sie hatte die Fensterläden geschlossen und am Abend zuvor, genauer gesagt um 5:30, eine halbe Flasche Whiskey und drei extra-strength Schlaftabletten zu sich genommen. Mehr zu nehmen, hatte sie sich dann doch nicht getraut, und um 16 Uhr war sie wach und konnte auch nicht mehr einschlafen, obwohl sie noch ganz benommen war. Sonne fiel durch die Ritzen der Fensterläden, sogar das Wetter hatte sich für diesen großen Tag zurecht gemacht, ihr Kopf brummte, Tobias hatte seine Stereoanlage voll aufgedreht.

Sie schleppte sich bis vor seine Tür und klopfte, klopfte noch einmal fester, klopfte noch einmal, bis er ihr endlich öffnete.

Was soll das?

Was?

Was soll das?

Ich verstehe dich nicht!

Die Musik!

Sie marschierte zur Stereoanlage und schaltete sie aus. Die Stille fiel abrupt über sie her, machte sie ganz benommen, orientierungslos. Sie hatte ein Pfeifen im linken Ohr. Doch als sie sich langsam an die Stille gwöhnt hatte, wurde ihr bewusst, dass es überhaupt nicht still war. Von der Straße drang Musik zu ihnen hinauf, John Lennnon a cappella von vielen schiefen Stimmen gesungen.

Es war grausig.