Simultan

20071129

Aus Simultan

Version vom 8. Januar 2008, 11:53 Uhr von AnneL (Diskussion | Beiträge)

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In einer Schwermut macht keiner was kaputt. Ist einer in einer Schwermut, kannst du sogar davon ausgehen, daß am Tag der Schwermut die Putzfrau kommt und alles aufräumt, so daß um den Schwermütigen herum alles blitzt und glänzt, nur im Schwermütigen, da blitzt und glänzt nun gerade nichts. Ist einer in einer Schwermut, fühlt der sich, als hätte er tagelang gefressen, so schwer ist ihm. Es ist, als hätte er unentwegt Schweinswürste, Sauerkraut, Braten und überhaupt Fleisch aller Art in sich hinein gestopft, als hätte er die letzten Tage gelebt wie die Sau. Der Schwermütige ist also ein verfressenes Schwein, wenigstens innerlich. Widerwärtig fühlt sich der Schwermütige und klein, weil ihn die Schwere so sehr zu Boden zieht. Die fette Sau hält sich demnach unten auf, kann auf keinem Stuhl mehr sitzen und ist überhaupt das letzte, wer will schon mit so einem noch sitzen.