Simultan

Die Schublade: Unterschied zwischen den Versionen

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Es ist 21 Uhr, draussen ist es dunkel. Im Haus an der Kornstrasse 5 in Biel ist es ruhig, Onkel Paul und Tante Heriette schlafen bereits. Maus liegt auf dem Bett, die Decke über sich gelegt. Sie hat die Kopfhörer auf und ein Buch in der Hand, aber es gelingt ihr weder sich auf den Text noch auf die Musik wirklich zu konzentrieren. Ihre Gedanken kreisen um ganz andere Dinge. Nach einer Weile wird es ihr zu bunt. Genervt macht sie den iPod aus, nimmt die Kopfhörer ab und legt das Buch zurück auf den Nachttisch. Maus rollt sich aus dem Bett. Sie fröstelt, ohne die Decke ist es im Zimmer ziemlich kalt.  
 
Es ist 21 Uhr, draussen ist es dunkel. Im Haus an der Kornstrasse 5 in Biel ist es ruhig, Onkel Paul und Tante Heriette schlafen bereits. Maus liegt auf dem Bett, die Decke über sich gelegt. Sie hat die Kopfhörer auf und ein Buch in der Hand, aber es gelingt ihr weder sich auf den Text noch auf die Musik wirklich zu konzentrieren. Ihre Gedanken kreisen um ganz andere Dinge. Nach einer Weile wird es ihr zu bunt. Genervt macht sie den iPod aus, nimmt die Kopfhörer ab und legt das Buch zurück auf den Nachttisch. Maus rollt sich aus dem Bett. Sie fröstelt, ohne die Decke ist es im Zimmer ziemlich kalt.  
  
Maus geht hinüber zum Wandschrank, sie greift nach dem Schlüssel, der unterhalb des Möbels am Boden klebt und öffnet eine der grossen Schubladen. Holz, Plastik, Metall, Wolle, Stoff; sie fährt mit ihren Fingern über die Oberfläche der Dinge. Ein paar der Sachen nimmt sie schliesslich heraus; die Uhr, die ihrem einstigen Deutschlehrer gehört und der sie stets für ihre Aufsätze gelobt hatte, die zwei winzigen goldenen Ohrstecker ihrer verstorbenen Grossmutter, Mias kleine Kompaktkamera, Nadines rote Handschuhe, Tante Heriettes Lieblingskette mit den farbigen Glasperlen, ein Foto von Onkel Paul aus jüngeren Tagen. Das sind die einzigen Dinge, deren Besitzer sie kennt. Sonst ist da nichts. Nichts, was sonst in irgendeiner Form besonders wertvoll oder brauchbar gewesen wäre. Und auch nichts Weiteres von ihren Eltern. Ein paar DVDS und CDs sind noch darunter, die Maus zwar mag, aber doch nur selten schaut oder hört. Ansonsten nur lauter Kleinkram, Gerümpel. Maus seufzt und legt die herausgenommen Sachen zurück. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht ist ernst. Regungslos starrt sie hinein in die bis obenhin gefüllte Schublade. Ausser ihrem eigenen Atem ist im Zimmer nichts zu hören. <br><br>
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Maus geht hinüber zum Wandschrank, sie greift nach dem Schlüssel, der unterhalb des Möbels am Boden klebt und öffnet eine der grossen Schubladen. Holz, Plastik, Metall, Wolle, Stoff; sie fährt mit ihren Fingern über die Oberfläche der Dinge. Ein paar der Sachen nimmt sie schliesslich heraus; die Uhr, die ihrem einstigen Deutschlehrer gehört und der sie stets für ihre Aufsätze gelobt hatte, die zwei winzigen goldenen Ohrstecker ihrer verstorbenen Grossmutter, Mias kleine Kompaktkamera, Nadines rote Handschuhe, Tante Heriettes Lieblingskette mit den farbigen Glasperlen, ein Foto von Onkel Paul aus jüngeren Tagen. Das sind die einzigen Dinge, deren Besitzer sie kennt. Sonst ist da nichts. Nichts, was in irgendeiner Form besonders wertvoll oder brauchbar gewesen wäre. Und auch nichts Weiteres von ihren Eltern. Ein paar DVDS und CDs sind noch darunter, die Maus zwar mag, aber doch nur selten schaut oder hört. Ansonsten nur lauter Kleinkram, Gerümpel. Maus seufzt und legt die herausgenommen Sachen zurück. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht ist ernst. Regungslos starrt sie hinein in die bis obenhin gefüllte Schublade. Ausser ihrem eigenen Atem ist im Zimmer nichts zu hören. <br><br>
  
 
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Version vom 13. Januar 2011, 15:50 Uhr

Es ist 21 Uhr, draussen ist es dunkel. Im Haus an der Kornstrasse 5 in Biel ist es ruhig, Onkel Paul und Tante Heriette schlafen bereits. Maus liegt auf dem Bett, die Decke über sich gelegt. Sie hat die Kopfhörer auf und ein Buch in der Hand, aber es gelingt ihr weder sich auf den Text noch auf die Musik wirklich zu konzentrieren. Ihre Gedanken kreisen um ganz andere Dinge. Nach einer Weile wird es ihr zu bunt. Genervt macht sie den iPod aus, nimmt die Kopfhörer ab und legt das Buch zurück auf den Nachttisch. Maus rollt sich aus dem Bett. Sie fröstelt, ohne die Decke ist es im Zimmer ziemlich kalt.

Maus geht hinüber zum Wandschrank, sie greift nach dem Schlüssel, der unterhalb des Möbels am Boden klebt und öffnet eine der grossen Schubladen. Holz, Plastik, Metall, Wolle, Stoff; sie fährt mit ihren Fingern über die Oberfläche der Dinge. Ein paar der Sachen nimmt sie schliesslich heraus; die Uhr, die ihrem einstigen Deutschlehrer gehört und der sie stets für ihre Aufsätze gelobt hatte, die zwei winzigen goldenen Ohrstecker ihrer verstorbenen Grossmutter, Mias kleine Kompaktkamera, Nadines rote Handschuhe, Tante Heriettes Lieblingskette mit den farbigen Glasperlen, ein Foto von Onkel Paul aus jüngeren Tagen. Das sind die einzigen Dinge, deren Besitzer sie kennt. Sonst ist da nichts. Nichts, was in irgendeiner Form besonders wertvoll oder brauchbar gewesen wäre. Und auch nichts Weiteres von ihren Eltern. Ein paar DVDS und CDs sind noch darunter, die Maus zwar mag, aber doch nur selten schaut oder hört. Ansonsten nur lauter Kleinkram, Gerümpel. Maus seufzt und legt die herausgenommen Sachen zurück. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht ist ernst. Regungslos starrt sie hinein in die bis obenhin gefüllte Schublade. Ausser ihrem eigenen Atem ist im Zimmer nichts zu hören.