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Eine Demonstration für Pippi: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Januar 2009, 10:49 Uhr
Bald werden sie ausziehen müssen. Bei ihrem Haus sind schon die Bagger aufgefahren. Pippi geht mit Silvia, Sandra und Yvonne zur Schule. Sie wohnt mit ihrem Kater und ihrem Esel im rosaroten Haus. Der Esel schläft im Wohnzimmer, der Kater bei Pippi im Bett. Die Stadt hat den Auftrag gegeben, das Haus abzureissen. Weil es nicht sicher genug sei. Für diesen Samstag haben Silvia und Sandra eine Demonstration für Pippi und ihr Haus organisiert. Es ist die erste Demonstration in ihrem Leben. Die Eltern hatten keine Freude, als sie ihnen von ihrem Vorhaben erzählten. Sie willigten dann aber trotzdem ein und halfen die Transparente malen und Gegenstände zusammen suchen, mit denen man möglichst viel Lärm machen kann. Martha, die Mutter von Yvonne, hat auch eine Bewilligung bei der Polizei eingeholt.
Sie werden von Pippis Haus bis zum Zentralplatz, dann zum Bahnhof und über den Kreuzplatz wieder züruck zum Haus marschieren. Mit Trommeln, alten Bratpfannen und Gashupen werden sie Lärm machen. Auf den Transparenten steht "Free Pippi", "Macht aus dem Staat Gurkensalat" und ähnliches.
Pippis Eltern sind Zirkusartisten, die das ganze Jahr über von Stadt zu Stadt ziehen. Weil Pippi darauf keine Lust hat, ist sie im Haus der Eltern geblieben. Eigentlich ist sie ganz zufrieden im Haus. Sie kann so lange aufbleiben, wie sie will, laut Musik hören und Freunde einladen. Bei Pippi ist immer was los. Das weiss die ganze Stadt. Es sind auch schon fremde Kinder und Erwachsene vorbei gekommen. Doch manchmal sitzt Pippi auch ganz gemütlich in ihrem Sessel und liest ein gutes Buch. Wenn dann jemand an der Tür klingelt oder anruft, ist Pippi nicht zuhause. Heute aber ist im Haus ein Kommen und Gehen. Leute holen Transparente oder bringen selbst gebackenen Kuchen zur Stärkung der Demonstranten. Um punkt 14 Uhr stehen gut hundert Menschen im Garten, bereit zum Abmarsch.
Einige der demonstrierenden Kindern haben die Aufgabe übernommen, den Verkehr zu regeln. Sie tragen eine orange Weste und müssen bei jeder Strasse, die der Umzug überquert, von der Seite kommende Autos anhalten. Für viele ist es das erste Mal, dass sie so etwas machen. Einige Autofahrer werden wütend, drücken immer wieder auf die Hupe und lassen ihr Fenster runter, um die Kinder anzuschreien. Doch diese lassen sich nicht beirren und bleiben vor den Autos stehen. Aus den Fenstern schauen neugierige Menschen, alt und jung, ohne zu wissen, worum es hier eigentlich geht. Passanten bleiben stehen und verfolgen die Demonstration mit ungläubigen Blicken.