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Liebe im Fahrstuhl: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Oktober 2008, 10:11 Uhr
Irinas Ode an den falschen Adel
Irina erwacht. Auf dem silbernen Funkwecker stehen die Zahlen 3.30. Das Bettlaken ist zerwühlt, die rote Satinbettwäsche hat kleine Falten, wie ein Plissérock, so eng umschlingt Irina sie mit ihren Beinen. Für einen Moment weiss sie nicht wo sie ist, zu benommen, um sich zurechtzufinden. Langsam wird ihr klar, was geschehen ist. Zwischen ihren Beinen fühlt sie eine zarte, warme Flüssigkeit, zu dickflüssig für Schweiß. Sie hatte ihn wieder.
Diesen Traum. Im Fahrstuhl. Sie. Matteo. Und der blank polierte Chrom des Aufzugs. Irina versucht sich zu schämen, doch das Gefühl von goldener Wärme, welches sie noch durchströmt, ist zu stark, zu rein, rein, von einer Reinheit und Klarheit wie sie nur in den Tiefen seiner Augen zu finden ist. Diese Reinheit, die sie jeden Morgen wieder innehalten lässt. Voller Erstaunen, voller Verwunderung, sie, die schon alles gesehen hat, das Leben, mit all seinen Facetten und Untiefen erklommen, erkämpft, durchquert hat, sie, die Starke, die Unnahbare. Doch sein bloßer Anblick war in der Lage sie in den Zustand andächtiger Bewunderung zu versetzen, wie ein Kind, welches zum ersten Mal einen hellerleuchteten Weihnachtsbaum sieht.