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Nadine: Unterschied zwischen den Versionen
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Ich bins nur, Ninchen, kein Grund zur Aufregung. Aber ich gehe jetzt am besten wohl mal wieder. | Ich bins nur, Ninchen, kein Grund zur Aufregung. Aber ich gehe jetzt am besten wohl mal wieder. | ||
− | Und dann ist sie gegangen. Das ist nicht die Vergangenheit sondern passiv: so als sei sie gegangen worden von ihren Beinen oder der Treppe, die sich wie in einem Turm windet, oder von Rolands ärger ist sie gegangen worden. Aber weil sie ihre eigene Person ist und sich weigert, auf irgendwen zu hören, auch auf ihre Beine nicht, setzt sie sich auf eine der kalten Steinstufen. Jetzt sitzt sie: das ist ihre eigene, aktive Entscheidung. | + | Und dann ist sie gegangen. Das ist nicht die Vergangenheit sondern passiv: so als sei sie gegangen worden von ihren Beinen oder der Treppe, die sich wie in einem Turm windet, oder von Rolands ärger ist sie gegangen worden. Aber weil sie ihre eigene Person ist und sich weigert, auf irgendwen zu hören, auch auf ihre Beine nicht, setzt sie sich auf eine der kalten Steinstufen. Jetzt sitzt sie: das ist ihre eigene, aktive Entscheidung. |
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+ | Irgendwann muss sie dann wieder aufgestanden sein, denn jetzt ist in ihrer Wohnung. Das Licht muss sie nicht anmachen, denn die Stadt leuchtet durchs Fenster herein. | ||
− | + | ''Wenn Zeit nicht linear verlaufen würde. Sie würde das Spiel zu Ende spielen.'' | |
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+ | Es gibt da einen Mann in Nadines Leben; noch kennt sie ihn nicht. Doch er zerreisst sie; seine Hände sind so groß. |
Version vom 8. Oktober 2007, 12:34 Uhr
Auf Kollisionskurs
Nadine stößt die kaum angerauchte Zigarette an der Wand aus um ihm entgegen zu gehen. Langsam aber zielsicher. Das ist fast wie ein Spiel: sie wird nicht stehen bleiben und auch nicht ausweichen. Kurz bevor sie ihn berührt tritt er zur Seite und Nadine schreitet weiter geradeaus, bis sich der Eingang eines Kiosks vor ihr auftut. Sie geht hinein und kauft sich ein Päckchen Gauloise.
Es dauert einige Wochen, bis sie wieder auf ihn trifft. Diesmal sieht sie ihn nicht kommen und sie stoßen zusammen, im Türrahmen zwischen Flur und Küche in Annes Wohnung. Er trägt auch diesmal die hellbraunen Schuhe, die nicht zur dunklen Hose passen und sie sagt ihm das. Er lacht. Nein, er lacht nicht: er schnaubt und schaut dabei grimig drein, denn er hatte nicht erwartet in dieser Wohnung mit irgendwelchen Menschen zusammenzustoßen, außer mit Anne vielleicht, aber die ist schon im Schlafzimmer und wartet darauf, dass er seine Schuhe auszieht und auch die Hose. Das muss wohl die Schwester sein.
Anne? Kommst du mal!
Hi, ich bin Nadine.
Roland. Anne!
Was ist denn los?
Da ist jemand in deiner Wohnung.
Ich bins nur, Ninchen, kein Grund zur Aufregung. Aber ich gehe jetzt am besten wohl mal wieder.
Und dann ist sie gegangen. Das ist nicht die Vergangenheit sondern passiv: so als sei sie gegangen worden von ihren Beinen oder der Treppe, die sich wie in einem Turm windet, oder von Rolands ärger ist sie gegangen worden. Aber weil sie ihre eigene Person ist und sich weigert, auf irgendwen zu hören, auch auf ihre Beine nicht, setzt sie sich auf eine der kalten Steinstufen. Jetzt sitzt sie: das ist ihre eigene, aktive Entscheidung.
Irgendwann muss sie dann wieder aufgestanden sein, denn jetzt ist in ihrer Wohnung. Das Licht muss sie nicht anmachen, denn die Stadt leuchtet durchs Fenster herein.
Wenn Zeit nicht linear verlaufen würde. Sie würde das Spiel zu Ende spielen.
Spielereien
Es gibt da einen Mann in Nadines Leben; noch kennt sie ihn nicht. Doch er zerreisst sie; seine Hände sind so groß.