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Le contrôleur / Der Schaffner: Unterschied zwischen den Versionen
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Vassili Petrov, 31 ans, est contrôleur sur la ligne Kiev- Warschau depuis bientôt trois ans. | Vassili Petrov, 31 ans, est contrôleur sur la ligne Kiev- Warschau depuis bientôt trois ans. | ||
− | Il adore son métier. Surtout lorsqu’il doit répondre aux sollicitations de tous les passagers en même temps si le train s’arrête 5 minutes à cause d’un « [[ | + | Il adore son métier. Surtout lorsqu’il doit répondre aux sollicitations de tous les passagers en même temps si le train s’arrête 5 minutes à cause d’un « [[Volodymyr_liebt_Spätdienst_/_L'admirant_de_l'équipe_du_soir|petit problème technique]] ». Ces messieurs pressés et ces grosses dames affolées dont aucun ne semble vouloir dormir (c’est à ça que servent les couchettes après tout) ont le don de lui taper sur les nerfs. Vassili a une petite fille de 3 ans qui fait mieux ses nuits que ces gens-là. Il veut bien que le va-et-vient dans le couloir et les portes claquées nécessaires pour régler le « petit problème technique » soient un peu dérangeants, mais il ne peut pas passer son temps à rassurer un passager juste au moment où ses collègues ont le plus besoin de lui ! Car c’est la règle : tout doit aller vite, très vite. Et ce n’est pas possible d’aller vite quand on a une grosse américaine avec un bébé sur l’épaule qui crie que, en Amérique, on ne jette pas les déchets par la fenêtre ! Mais nous avons des recycleurs pour ce genre de déchets, ne vous en faites pas Madame ! Ah, si seulement il connaissait un peu mieux l’anglais, qu’est-ce qu’il pourrait lui rétorquer. Il adore son métier, vraiment ! <br> |
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Y.Z.: Sie führen also eine Familientradition fort. Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? – Unterscheidet er sich stark vom Arbeitsalltag Ihres Vaters vor zwanzig Jahren?<br>V.P.: Natürlich wurden die Züge moderner. Die neusten Kompositionen sind zum Beispiel nicht mehr mit Kohle geheizt. Das heisst, es kommt ganz auf den Zug an, den ich betreue. Für die heutige Fahrt musste ich um 15:30 Uhr in Kiew den Dienst antreten. Bei Dienstbeginn erhalten wir jeweils die frisch gewaschene Uniform und die Liste mit den gemeldeten Passagieren. Aber die stimmt häufig nicht - die Leute im Büro haben das nicht wirklich im Griff... | Y.Z.: Sie führen also eine Familientradition fort. Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? – Unterscheidet er sich stark vom Arbeitsalltag Ihres Vaters vor zwanzig Jahren?<br>V.P.: Natürlich wurden die Züge moderner. Die neusten Kompositionen sind zum Beispiel nicht mehr mit Kohle geheizt. Das heisst, es kommt ganz auf den Zug an, den ich betreue. Für die heutige Fahrt musste ich um 15:30 Uhr in Kiew den Dienst antreten. Bei Dienstbeginn erhalten wir jeweils die frisch gewaschene Uniform und die Liste mit den gemeldeten Passagieren. Aber die stimmt häufig nicht - die Leute im Büro haben das nicht wirklich im Griff... | ||
− | Y.Z.: Also gibt es viele Reisende, von deren Mitfahrt Sie nicht wissen, deren Namen nicht registriert sind? Was bedeutet das für Ihre Arbeit?<br>V.P.: Nichts gravierendes. Ich bin hier der Chef - das ist mein Wagen. [[ | + | Y.Z.: Also gibt es viele Reisende, von deren Mitfahrt Sie nicht wissen, deren Namen nicht registriert sind? Was bedeutet das für Ihre Arbeit?<br>V.P.: Nichts gravierendes. Ich bin hier der Chef - das ist mein Wagen. [[Volodymyr_liebt_Spätdienst_/_L'admirant_de_l'équipe_du_soir|Die im Büro]] kennen die Realität nicht. Ich verkaufe auch Billete direkt im Zug - das ist eine meiner Aufgaben. Wenn Sie mit mir fahren, können Sie eigentlich überall zusteigen und das Billet direkt bei mir beziehen. Das kann durchaus auch günstiger kommen als das Billet am Schalter. Wissen Sie, da habe ich schon meinen Spielraum... [lacht vielwissend] |
Y.Z.: Verständlich. Der durchschnittliche Lohn eines Schaffners in der Ukraine liegt bei rund 1600 Hrywnja (umgerechnet ca. CHF 180) – das reicht keineswegs zum Überleben – und erst recht nicht um eine Familie durchzubringen. Hat man da als Schaffner auf internationalen Strecken Möglichkeiten, sich etwas dazu zu verdienen?<br>V.P.: Ich verkaufe Tee, Bier, Wodka im Zug. Das geht auf meine eigene Rechnung. Das hilft ein wenig. Und ansonsten hilft man sich halt so gegenseitig... | Y.Z.: Verständlich. Der durchschnittliche Lohn eines Schaffners in der Ukraine liegt bei rund 1600 Hrywnja (umgerechnet ca. CHF 180) – das reicht keineswegs zum Überleben – und erst recht nicht um eine Familie durchzubringen. Hat man da als Schaffner auf internationalen Strecken Möglichkeiten, sich etwas dazu zu verdienen?<br>V.P.: Ich verkaufe Tee, Bier, Wodka im Zug. Das geht auf meine eigene Rechnung. Das hilft ein wenig. Und ansonsten hilft man sich halt so gegenseitig... |
Aktuelle Version vom 20. Januar 2012, 13:45 Uhr
-> Ordner: Schengen-Aussengrenze |
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Beim Schaffner im Abteil - Dans la couchette du contrôleur |
Vassili Petrov, 31 ans, est contrôleur sur la ligne Kiev- Warschau depuis bientôt trois ans. Il adore son métier. Surtout lorsqu’il doit répondre aux sollicitations de tous les passagers en même temps si le train s’arrête 5 minutes à cause d’un « petit problème technique ». Ces messieurs pressés et ces grosses dames affolées dont aucun ne semble vouloir dormir (c’est à ça que servent les couchettes après tout) ont le don de lui taper sur les nerfs. Vassili a une petite fille de 3 ans qui fait mieux ses nuits que ces gens-là. Il veut bien que le va-et-vient dans le couloir et les portes claquées nécessaires pour régler le « petit problème technique » soient un peu dérangeants, mais il ne peut pas passer son temps à rassurer un passager juste au moment où ses collègues ont le plus besoin de lui ! Car c’est la règle : tout doit aller vite, très vite. Et ce n’est pas possible d’aller vite quand on a une grosse américaine avec un bébé sur l’épaule qui crie que, en Amérique, on ne jette pas les déchets par la fenêtre ! Mais nous avons des recycleurs pour ce genre de déchets, ne vous en faites pas Madame ! Ah, si seulement il connaissait un peu mieux l’anglais, qu’est-ce qu’il pourrait lui rétorquer. Il adore son métier, vraiment ! |
Aus Yegors Notizen: Auf meiner Fahrt im Nachtzug am Freitag 21.10.2011 nutzte ich die Gelegenheit, Leute, die nahezu täglich die Schengen-Aussengrenze überqueren, nach ihrem Alltag zu befragen. Ein erstes Gespräch führte ich mit dem Schaffner Vassili Petrov. Petrov ist 31 Jahre alte und seit 3 Jahren auf der Strecke Kiew-Warschau im Dienst. Yegor Zimmermann: Vassili Petrov, Sie sind Schaffner auf der Strecke Kiew-Warschau. Wie sind Sie zu dieser Arbeit gekommen? Y.Z.: Sie führen also eine Familientradition fort. Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? – Unterscheidet er sich stark vom Arbeitsalltag Ihres Vaters vor zwanzig Jahren? Y.Z.: Also gibt es viele Reisende, von deren Mitfahrt Sie nicht wissen, deren Namen nicht registriert sind? Was bedeutet das für Ihre Arbeit? Y.Z.: Verständlich. Der durchschnittliche Lohn eines Schaffners in der Ukraine liegt bei rund 1600 Hrywnja (umgerechnet ca. CHF 180) – das reicht keineswegs zum Überleben – und erst recht nicht um eine Familie durchzubringen. Hat man da als Schaffner auf internationalen Strecken Möglichkeiten, sich etwas dazu zu verdienen? Y.Z.: Welche Probleme bringt die Arbeit als Schaffner mit sich? Y.Z.: Und was ist das Schöne am Schaffner-Dasein? |