Simultan

Aus dem Fenster! / Par la fenêtre!: Unterschied zwischen den Versionen

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Dima drückte sich an die Aussenwand des Ganges, er wäre gern umgekehrt, doch das war nicht möglich. Überall die Leute. Ein Mann im ungewaschenen Hemd kam auf ihn zu: "was stehst du hier? Du sollst mit anpacken! Dafür wirst du nicht bezahlt!" Dima konnte nichts erwidern, er sah den Schraubenschlüssel in den grossen Händen des Mannes, und er ahnte, wie im Abteil vorne der ganze schöne neue Zug in seine Einzelteile zerlegt wurde, er kannte die Geräusche von Blech und Zerstörung; Vater, wenn Vater das wüsste. Er dachte daran, diesem Mann zu begegnen, wie dieser es verdiente, er dachte daran, ihn am Arm zu packen und zu rufen: "Wie sprichts du mit mir? Ich bin der Sohn des Lokführers, und in einigen Jahren werde ich diesen Zug führen, und Leute wie du werden dann hier, an solchen Bahnhöfen wo es nichts zu verlieren mehr gibt, rausgeworfen werden, ich verspreche es!"  
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Dima drückt sich an die Aussenwand des Ganges, er würde gern umkehren, doch das ist nicht möglich. Überall die Leute. Ein Mann im ungewaschenen Hemd kommt auf ihn zu: "was stehst du hier? Du sollst mit anpacken! Dafür wirst du nicht bezahlt!" Dima kann nichts erwidern, er sieht den Schraubenschlüssel in den grossen Händen des Mannes, und er ahnt, wie im Abteil vorne gerade der ganze schöne neue Zug in seine Einzelteile zerlegt wird, er kennt die Geräusche von Blech und Zerstörung; Vater, wenn Vater das wüsste. Er denkt daran, diesem Mann zu begegnen, wie dieser es verdient, er denkt daran, ihn am Arm zu packen und zu rufen: "Wie sprichts du mit mir? Ich bin der Sohn des Lokführers, und in einigen Jahren werde ich diesen Zug führen, und Leute wie du werden dann hier, an solchen Bahnhöfen wo es nichts zu verlieren mehr gibt, rausgeworfen werden, ich verspreche es!"  
  
Er sagte nichts.  
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Er sagt nichts.  
  
Er nahm den Sack, den man ihm entgegenstreckte, und er ahmte nach, was die anderen taten. Die Fenster standen weit geöffnet. Er stand, wie die anderen standen, und er wagte nicht, zu sagen, dass er hier nicht dazugehöre, er wagte nicht zu sagen: "Die ist ein Irrtum! Ich bin der Sohn des Lokführers. Was tut ihr denn."  
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Dima nimmt den Sack, den man ihm entgegenstreckt, und er ahmt nach, was die anderen tun. Die Fenste sind bis zum Anschlag hochgeschoben. Dima steht, wie die anderen stehen, und er wagt nicht, zu sagen, dass er hier nicht dazugehöre, er wagt nicht zu sagen: "Das ist ein Irrtum! Ich bin der Sohn des Lokführers. Was tut ihr denn."  
  
Er sagte nichts, und der Vater, der Vater war sehr weit weg, obwohl nur zwei Waggons sie trennten.&nbsp;  
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Er sagt nichts, und der Vater, der Vater ist sehr weit weg, obwohl nur zwei Waggons sie trennen.&nbsp;  
  
Dann war es zu Ende. Die Männer verschwanden, zogen sich in ihre Abteile zurück, schraubten zusammen, was sie auseinandergenommen hatten, beachteten ihn jetzt nicht mehr, und Dima tat zwei Schritte, schaute ins Abteil, wie um zu prüfen, ob da noch letzte Säcke lagen, und er sah dem [[Reporter - Yegor Zimmermann|Mann]] ins Gesicht, der so aussah, wie er sich fühlte.  
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Dann ist es zu Ende. Die Männer verschwinnden, ziehen sich in ihre Abteile zurück, schrauben zusammen, was sie auseinandergenommen hatten, beachten ihn jetzt nicht mehr, und Dima tut zwei Schritte, schaut ins Abteil, wie um zu prüfen, ob da noch letzte Säcke liegen, und er sieht dem [[Reporter - Yegor Zimmermann|Mann]] ins Gesicht, der so aussah, wie er sich fühlte.<br>
  
Der Zug fuhr an. Dima drehte sich um, eilte den langen Gang hoch, der jetzt verlassen war und alles von der Geschäftigkeit verloren hatte, und Dima trat in die Führerkabine ohne anzuklopfen.  
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Der Zug fährt an. Dima dreht sich um, eilt den langen Gang hoch, der jetzt verlassen ist und alles von der Geschäftigkeit verloren hat, und Dima tritt in die Führerkabine ohne anzuklopfen.  
  
 
"[[Gögor Savchenko - Lokführer|Vater]], die Säcke. [[Sie haben so viele Säcke aus dem Fenster geworfen|Sie haben so viele Säcke aus den Fenstern geworfen]], und ich habe geholfen, es tut mir leid; und Vater, ich weiss es, ich weiss doch, was in diesen Säcken war, ich bin nicht dumm, ich bin achtzehn."  
 
"[[Gögor Savchenko - Lokführer|Vater]], die Säcke. [[Sie haben so viele Säcke aus dem Fenster geworfen|Sie haben so viele Säcke aus den Fenstern geworfen]], und ich habe geholfen, es tut mir leid; und Vater, ich weiss es, ich weiss doch, was in diesen Säcken war, ich bin nicht dumm, ich bin achtzehn."  
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"Geh, geh jetzt wieder. Wir sprechen darüber, wenn wir wieder zu Hause sind. Ich muss mich jetzt konzentrieren, wir müssen eine Verspätung aufholen, ich bitte dich."  
 
"Geh, geh jetzt wieder. Wir sprechen darüber, wenn wir wieder zu Hause sind. Ich muss mich jetzt konzentrieren, wir müssen eine Verspätung aufholen, ich bitte dich."  
  
Dima ging zurück, er würde Zigaretten rauchen bis Warschau, rauchen und nicht denken und vielleicht könnte er noch einmal diesen Mann treffen, der ebenso verstört auf seinem Klappbett gesessen hatte, wie er selbst danebenstand.&nbsp;  
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Dima geht zurück, er wird Zigaretten rauchen bis Warszawa Centralna , rauchen und nicht denken und vielleicht kann er noch einmal diesen Mann treffen, der ebenso verstört auf seinem Klappbett gesessen hatte, wie er selbst danebenstand.&nbsp;  
  
 
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[[Category:Dima|Dima]] [[Category:Yegor|Yegor]]

Version vom 23. Dezember 2011, 09:25 Uhr

Im Zug - Dans le train


Dima drückt sich an die Aussenwand des Ganges, er würde gern umkehren, doch das ist nicht möglich. Überall die Leute. Ein Mann im ungewaschenen Hemd kommt auf ihn zu: "was stehst du hier? Du sollst mit anpacken! Dafür wirst du nicht bezahlt!" Dima kann nichts erwidern, er sieht den Schraubenschlüssel in den grossen Händen des Mannes, und er ahnt, wie im Abteil vorne gerade der ganze schöne neue Zug in seine Einzelteile zerlegt wird, er kennt die Geräusche von Blech und Zerstörung; Vater, wenn Vater das wüsste. Er denkt daran, diesem Mann zu begegnen, wie dieser es verdient, er denkt daran, ihn am Arm zu packen und zu rufen: "Wie sprichts du mit mir? Ich bin der Sohn des Lokführers, und in einigen Jahren werde ich diesen Zug führen, und Leute wie du werden dann hier, an solchen Bahnhöfen wo es nichts zu verlieren mehr gibt, rausgeworfen werden, ich verspreche es!"

Er sagt nichts.

Dima nimmt den Sack, den man ihm entgegenstreckt, und er ahmt nach, was die anderen tun. Die Fenste sind bis zum Anschlag hochgeschoben. Dima steht, wie die anderen stehen, und er wagt nicht, zu sagen, dass er hier nicht dazugehöre, er wagt nicht zu sagen: "Das ist ein Irrtum! Ich bin der Sohn des Lokführers. Was tut ihr denn."

Er sagt nichts, und der Vater, der Vater ist sehr weit weg, obwohl nur zwei Waggons sie trennen. 

Dann ist es zu Ende. Die Männer verschwinnden, ziehen sich in ihre Abteile zurück, schrauben zusammen, was sie auseinandergenommen hatten, beachten ihn jetzt nicht mehr, und Dima tut zwei Schritte, schaut ins Abteil, wie um zu prüfen, ob da noch letzte Säcke liegen, und er sieht dem Mann ins Gesicht, der so aussah, wie er sich fühlte.

Der Zug fährt an. Dima dreht sich um, eilt den langen Gang hoch, der jetzt verlassen ist und alles von der Geschäftigkeit verloren hat, und Dima tritt in die Führerkabine ohne anzuklopfen.

"Vater, die Säcke. Sie haben so viele Säcke aus den Fenstern geworfen, und ich habe geholfen, es tut mir leid; und Vater, ich weiss es, ich weiss doch, was in diesen Säcken war, ich bin nicht dumm, ich bin achtzehn."

"Geh, geh jetzt wieder. Wir sprechen darüber, wenn wir wieder zu Hause sind. Ich muss mich jetzt konzentrieren, wir müssen eine Verspätung aufholen, ich bitte dich."

Dima geht zurück, er wird Zigaretten rauchen bis Warszawa Centralna , rauchen und nicht denken und vielleicht kann er noch einmal diesen Mann treffen, der ebenso verstört auf seinem Klappbett gesessen hatte, wie er selbst danebenstand.