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− | [[Image:Mueraklein.jpg|thumb| | + | [[Image:Mueraklein.jpg|thumb|right]]Müllsäcke. Müra. Ich verdiene mein Geld.<br>Die Penner hocken vor dem Bahnhof und tun nichts den ganzen Tag. Erbärmlich sind sie. Wenn ich vorrüber gehe, spucke ich aus jedes mal. Ziehe laut Schleim durch den Rachen hoch in meinen Mund und spucke aus.<br>Wovon leben sie? Davon, dass sie uns die Luft wegatmen, die Sonne weggenießen, uns, die wir hart arbeiten jeden Tag. Erbärmlich sind sie.<br>Ein Schatz. Ich suche einen Schatz. Ich weiß wo er ist. Ich werde es nie verraten. Auch von dem Schatz sage ich keinem ein Wort. Die Leute auf der Straße schauen mich seltsam an, sie schauen mir hinterher, ich weiß es auch wenn sie denken ich sehe es nicht.<br><br>Ich kicher, so dumm sind sie. Sie wollen wissen wo mein Schatz ist. Als ob ich es verraten würde! Sie denken ich wäre dumm. Sie wollen wissen, wo sie mit der Suche anfangen sollen. Ich gehe an ihnen vorüber als wüsste ich nicht wonach sie suchen. Dann bleibe ich stehen und schaue lange in den Krater der Baustelle. Oder ich springe hinab in den Kanal und schmeiße die Kiesel in die Luft. Oder ich wühle die Erde aus den Rabatten auf dem großen Platz. Dabei kicher ich heimlich. Spiele große Aufregung. Stoße Schreie aus, werfe die nassen Klumpen in hohem Bogen hinter mich. Die Leute schauen genau her auch wenn sie versuchen zu wirken als interessierten sie sich nicht. In der nächsten Nacht gräbt dieser alte Mann, der mich unter seiner Hutkrempe hervor anstarrte, in diesen Kübeln. Gestern tauschten sie die Blumen aus, er hatte sie alle heraus gerissen.<br>Deshalb muss ich so heimlich, so vorsichtig vorgehen. Keiner darf wissen wo ich wirklich suche. Ich suche nachts oder morgens wenn es noch dunkel ist. Zweimal in der Woche. In den Altpapiertüten ist der Schatz nicht versteckt. Vielleicht im Platikmüll, da bin ich nicht sicher.<br> |
Version vom 12. Oktober 2008, 17:32 Uhr
Müllsäcke. Müra. Ich verdiene mein Geld.Die Penner hocken vor dem Bahnhof und tun nichts den ganzen Tag. Erbärmlich sind sie. Wenn ich vorrüber gehe, spucke ich aus jedes mal. Ziehe laut Schleim durch den Rachen hoch in meinen Mund und spucke aus.
Wovon leben sie? Davon, dass sie uns die Luft wegatmen, die Sonne weggenießen, uns, die wir hart arbeiten jeden Tag. Erbärmlich sind sie.
Ein Schatz. Ich suche einen Schatz. Ich weiß wo er ist. Ich werde es nie verraten. Auch von dem Schatz sage ich keinem ein Wort. Die Leute auf der Straße schauen mich seltsam an, sie schauen mir hinterher, ich weiß es auch wenn sie denken ich sehe es nicht.
Ich kicher, so dumm sind sie. Sie wollen wissen wo mein Schatz ist. Als ob ich es verraten würde! Sie denken ich wäre dumm. Sie wollen wissen, wo sie mit der Suche anfangen sollen. Ich gehe an ihnen vorüber als wüsste ich nicht wonach sie suchen. Dann bleibe ich stehen und schaue lange in den Krater der Baustelle. Oder ich springe hinab in den Kanal und schmeiße die Kiesel in die Luft. Oder ich wühle die Erde aus den Rabatten auf dem großen Platz. Dabei kicher ich heimlich. Spiele große Aufregung. Stoße Schreie aus, werfe die nassen Klumpen in hohem Bogen hinter mich. Die Leute schauen genau her auch wenn sie versuchen zu wirken als interessierten sie sich nicht. In der nächsten Nacht gräbt dieser alte Mann, der mich unter seiner Hutkrempe hervor anstarrte, in diesen Kübeln. Gestern tauschten sie die Blumen aus, er hatte sie alle heraus gerissen.
Deshalb muss ich so heimlich, so vorsichtig vorgehen. Keiner darf wissen wo ich wirklich suche. Ich suche nachts oder morgens wenn es noch dunkel ist. Zweimal in der Woche. In den Altpapiertüten ist der Schatz nicht versteckt. Vielleicht im Platikmüll, da bin ich nicht sicher.