Simultan

Frieden und Geräusch

Aus Simultan

Version vom 7. Dezember 2007, 10:34 Uhr von AnneL (Diskussion | Beiträge)

Der Kommissär saß seit dem Vormittag in seinem Büro. Auf dem Schreibtisch sein Kopf und ein Gedicht von Patti Smith female. feel male, ein Anruf seiner Mutter aus Twann hatte ihn erledigt. Seine Mutter wohnte noch immer in jenem Haus in Twann, in dem der Kommissär seine Kindheit verbracht hatte, also die Mutter wohnte im Keller jenes Hauses, und wenn der Kommissär sie hätte besuchen wollen, hätte er sie im schwachen Schein des Lichts von hinten in einem Korbstuhl sitzen sehen können. Aber er besuchte sie nicht. Es war Freitag, es war Nachmittag und der Kommissär schlief.

Ab und zu schaute Elfriede in des Kommissärs Büro. Wie friedlich er schläft, dachte sie dann, wie ein Engel, und ihr wurde beim Anblick des Kommissärs ganz weihnachtlich zumute. Sie ließ ihn schlafen und verließ gegen 19. 30 Uhr das Büro. Vor der Tür des Gebäudes wurde sie von einem Lastwagen erfasst, der sie erst auf Höhe des Zentralplatzes wieder freigab.

Um 21 Uhr wurde der Kommissär wach. (Warum gerade um 21 Uhr?) Hilflos mit den Armen rudernd warf er Aktentürme um, und auch das Gedicht von Patti Smith fiel vom Tisch.