Simultan

20071219

Aus Simultan

Version vom 20. Dezember 2007, 11:25 Uhr von KatharinaW (Diskussion | Beiträge)

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Der Tobias war groß und stark. Er hatte langes, zotteliges Haar, das er gern aufschüttelte, um noch größer und stärker zu wirken. Der Tobias lebte an einem See, der an allen Seiten von Bergen umgeben war. Die Hänge, die um den See in die Höhe ragten, waren sehr steil und sehr hoch, und nur sehr wenigen Lebewesen war es möglich, sie zu erklimmen. (Die Hänge hinunterzustürzen, gelang schon mehreren, doch auch das geschah zum Glück nicht allzu oft, denn der Tobias liebte seine Ruhe.)


Alle paar Tage sprang der Tobias in den See und schwamm einmal von West nach Ost, der Sonne entgegen und einmal von Ost nach West, der Sonne hinterher. Dann stieg er aus dem Wasser und schüttelte sich so lange und kräftig, bis er wieder trocken war. Die Wassertropfen, die er dabei aus seinem Haar schüttelte, flogen bis hinauf in die Berge, wo all die anderen Menschen und Tiere wohnten.


Alle paar Tage rannten die Menschen aus ihren Häusern, um die Tropfen, die der Tobias aus seinem Haar schüttelte, in großen Behältern aufzufangen. Denn dort, wo sie wohnten, gab es sonst kein Wasser. Doch davon wußte der Tobias nichts. Der Tobias schüttelte sich solange, bis er wieder ganz trocken war, und dann legte er sich im Schatten einer großen Tanne hin, um ein Nickerchen zu machen. Denn vom Schwimmen und Schütteln wird man schnell müde.


So vergingen die Jahre.