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Grau, Nebel, der halbe Tag ist bereits rum als O. C. weckt, obwohl er genau weiss, dass jetzt Ruhezeit ist, wirft den Basketball durchs Zimmer und knallt das Sakteboard in eine Ecke, während L., noch immer nicht angezogen und gekämmt seit Stunden am Telefon hängt und mit Freundinnen plappert und kichert und sich verabredet zum Rumhängen im anderen Quartier für die Zeit, die wir - die gesetzliche, familiäre Vormundsinstanz - mit gemeinen Lebensmitteleinkäufen, für die wir ebenfalls verantwortlich zeichnen, verbringen, das alles unter dem Nieselregen eines Tages, der sich durch nicht viel mehr als ein hoch gekünsteltes Zitat aus dem TagiMagi auszeichnet: „Wenn man nicht jeden Tag etwas erlebt, was über diesen Tag hinaus bleibt, dann hat man diesen Tag nicht gelebt.“ sagt eine junge Frau, die schon sehr viele Tage gelebt haben will - wogegen ich das Recht einfordere, diesen sehr durchschnittlichen Tag gelebt zu haben und ihn trotzdem vergessen zu dürfen.<br>
  
 
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Grau, Nebel, der halbe Tag ist bereits rum als O. C. weckt, obwohl er genau weiss, dass jetzt Ruhezeit ist, wirft den Basketball druchs Zimmer und knallt das Sakteboard in eine Ecke, während L., noch immer nicht angezogen und gekämmt seit Stunden am Telefon hängt und mit Freundinnen plappert und kichert und sich verabredet zum Rumhängen im anderen Quartier für die Zeit, die wir - die gesetzliche, familiäre Vormundsinstanz - mit gemeinen Lebensmitteleinkäufen, für die wir ebenfalls verantwortlich zeichnen, verbringen, das alles unter dem Nieselregen eines Tages, der sich durch nicht viel mehr als ein hoch gekünsteltes Zitat aus dem TagiMagi auszeichnet: „Wenn man nicht jeden Tag etwas erlebt, was über diesen Tag hinaus bleibt, dann hat man diesen Tag nicht gelebt.“ sagt eine junge Frau, die schon sehr viele Tage gelebt haben will - wogegen ich das Recht einfordere, diesen sehr durchschnittlichen Tag gelebt zu haben und ihn trotzdem vergessen zu dürfen.<br>
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Version vom 11. November 2007, 00:16 Uhr

Recht auf  Vergessen!

Grau, Nebel, der halbe Tag ist bereits rum als O. C. weckt, obwohl er genau weiss, dass jetzt Ruhezeit ist, wirft den Basketball durchs Zimmer und knallt das Sakteboard in eine Ecke, während L., noch immer nicht angezogen und gekämmt seit Stunden am Telefon hängt und mit Freundinnen plappert und kichert und sich verabredet zum Rumhängen im anderen Quartier für die Zeit, die wir - die gesetzliche, familiäre Vormundsinstanz - mit gemeinen Lebensmitteleinkäufen, für die wir ebenfalls verantwortlich zeichnen, verbringen, das alles unter dem Nieselregen eines Tages, der sich durch nicht viel mehr als ein hoch gekünsteltes Zitat aus dem TagiMagi auszeichnet: „Wenn man nicht jeden Tag etwas erlebt, was über diesen Tag hinaus bleibt, dann hat man diesen Tag nicht gelebt.“ sagt eine junge Frau, die schon sehr viele Tage gelebt haben will - wogegen ich das Recht einfordere, diesen sehr durchschnittlichen Tag gelebt zu haben und ihn trotzdem vergessen zu dürfen.