Simultan

20071027

Aus Simultan

Version vom 12. Dezember 2008, 11:27 Uhr von Urs (Diskussion | Beiträge)

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Was an einem Tag wie diesem, der wie alle andere Samstage des Jahres sich wieder einmal besonders bevölkerungswanderungsreich abzeichnet, kaum vernehmbar ist: die Unterwasserströmungen - nicht nur, was die biologische und thermohydraulische Konstitution des Sees betrifft, sondern auch die Abwasser- und Kläranlagen-Struktur eines so komplizierten Gebildes, wie es eine Stadt, egal wie gross oder klein sie auch sein mag, nun einmal ist und in ihrer innersten Struktur nur Gebilde von Persönlichkeiten abbildet, widerspiegelt, die sich, bewusst, halbbewusst oder gar in einem bewusstlosen Wachzustand durch die Architektur bewegen, durch Strassen, Wege, Gassen, Häuserschluchten, welche selbst wiederum nichts weiter darstellen als die über Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg sich vollziehende Umstülpung der inneren Welt all eben dieser Persönlichkeiten in die äussere, die in Stein, Holz und Beton gehauene, gegossene, geschraubte Manifestierung des Kollektiv-Bewusst- und -Unterbewusstseins - sofern es so etwas überhaupt gibt - und sucht man darin nach einem verlorenen, vergessenen, unbewohnten Winkel, so stösst man unweigerlich in Gebiete vor, die in ihrer metaphysischen Entsprechung dem innersten Winkel, der intimsten Falte des Wahns gehören, unstete Orte, Orte, die wandern, die migrieren, Orte, die sich wandeln, verschwinden, wieder auftauchen, Orte, die wie Erosionspartikel von Strömungen an- und weggeschwemmt werden, Orte, die einen aufsaugen wie schwarze Löcher, solche Orte verschlingen einen mit Haut und Haaren, so dass man durch das bielariumarische Klärsystem gespült und vielleicht, mit ein wenige Glück, in die gesäuberten Unterwasserströmungen zurückgeschleust wird, um, wer weiss wo, irgendwann an einem durch das Ereingis selbst zu definierenden Ort wieder aufzutauchen. Man nennt dies „Le voyage du fou de la place“.