Simultan
World-Wide-Web-Polizei: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Simultan
Marcj (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Das Handy fing wieder an zu vibrieren. Er überlegte kurz, ob er es in der Hosentasche lassen sollte, weil es nur seine Schwester sein konnte, niemand sonst ha...) |
Marcj (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Das Handy fing wieder an zu vibrieren. | + | Das Handy fing wieder an zu vibrieren. Er überlegte kurz, ob er es in der Hosentasche lassen sollte, weil es nur seine Schwester sein konnte, niemand sonst hatte seine Nummer, aber er musste es genau wissen. Er konnte nicht anders, musste sich sicher sein. Und ja, es war seine Schwester, wieder ignorierte er den Anruf. Was ihm jedes Mal große Mühe bereitete, [[Geldautomat|seiner Natur widersprach]] und er auch nur deshalb aushalten konnte, weil er wusste, was seine Schwester wollte, was sie sagen und von ihm verlangen würde. Er war ja gleich soweit, nur noch den Computer hochfahren und nachsehen, ob das Internet noch da war, dann hatte er alles gecheckt und es konnte losgehen, wieder losgehen. Hugo mochte Computer, Nullen und Einsen, das gefiel ihm. Das Internet, er hatte sich überall ausgeloggt. Wikipedia sein letzter Eintrag war auch noch da. Hugo war erleichtert, wirklich erleichtert, wenn er nicht so schlecht von ihnen denken würde, hätte er jetzt am liebsten ein paar Freudentränen vergossen und wie Bonbons in sein Wohnzimmer geworfen, links und rechts gegen den Bildschirm, so wie die Leute beim Karnevalsumzug immer von ihren bunten Wagen herunter. Wikipedia war sein Hobby, sein einziges Hobby, wenn man das als Hobby bezeichnen konnte, World-Wide-Web-Polizei zu spielen und Rechtschreibfehler den Betreibern der Seite zu melden. Aber so war es nun mal, das war es, was ihm Spaß machte. „Das grüne Lämpchen ist aus, der Computer ist aus! Das grüne Lämpchen! [[Der Weckertick|Aus]]!“ |
Aktuelle Version vom 9. Januar 2009, 12:51 Uhr
Das Handy fing wieder an zu vibrieren. Er überlegte kurz, ob er es in der Hosentasche lassen sollte, weil es nur seine Schwester sein konnte, niemand sonst hatte seine Nummer, aber er musste es genau wissen. Er konnte nicht anders, musste sich sicher sein. Und ja, es war seine Schwester, wieder ignorierte er den Anruf. Was ihm jedes Mal große Mühe bereitete, seiner Natur widersprach und er auch nur deshalb aushalten konnte, weil er wusste, was seine Schwester wollte, was sie sagen und von ihm verlangen würde. Er war ja gleich soweit, nur noch den Computer hochfahren und nachsehen, ob das Internet noch da war, dann hatte er alles gecheckt und es konnte losgehen, wieder losgehen. Hugo mochte Computer, Nullen und Einsen, das gefiel ihm. Das Internet, er hatte sich überall ausgeloggt. Wikipedia sein letzter Eintrag war auch noch da. Hugo war erleichtert, wirklich erleichtert, wenn er nicht so schlecht von ihnen denken würde, hätte er jetzt am liebsten ein paar Freudentränen vergossen und wie Bonbons in sein Wohnzimmer geworfen, links und rechts gegen den Bildschirm, so wie die Leute beim Karnevalsumzug immer von ihren bunten Wagen herunter. Wikipedia war sein Hobby, sein einziges Hobby, wenn man das als Hobby bezeichnen konnte, World-Wide-Web-Polizei zu spielen und Rechtschreibfehler den Betreibern der Seite zu melden. Aber so war es nun mal, das war es, was ihm Spaß machte. „Das grüne Lämpchen ist aus, der Computer ist aus! Das grüne Lämpchen! Aus!“